Geomax 20: Menschen in Bewegung

Migration schafft Vielfalt

Multiethnische Menschengruppe, Illustration

© Good Studio / Adobe Stock

„Als ich dreizehn Jahre alt war, flohen wir vor den Bomben auf Aleppo. Zuerst in eine andere Stadt in Syrien, dann in die Türkei. Als ich 18 war, ging ich im Februar 2016 von dort nach Deutschland.“

Das ist die Geschichte von Fahed, 22, der gerade in Niedersachsen sein Abitur macht (Abb. A). Was er als Jugendlicher erlebte, ist das Schicksal von 79,5 Millionen Menschen weltweit, die aktuell in ihrem eigenen Land als „Binnenvertriebene“ oder in einem anderen Land als „Flüchtlinge“ Zuflucht vor Gewalt suchen. Darüber hinaus gibt es viele Menschen, die ihr Land aus anderen Gründen verlassen, z. B. weil sie ihre Chancen auf Bildung und Arbeit verbessern wollen. Solche Wanderungsbewegungen oder Migrationen sind Realität, seit es Menschen gibt.

Migration ist eine Grundbedingung moderner Gesellschaften und Nationalstaaten. Keine große Stadt würde ohne Migration existieren. „Seit Jahrtausenden ist Migration ein wichtiger Motor für wirtschaftliche Vitalität, sozialen Wandel und politische Veränderungen“, sagt Steven Vertovec, Direktor am Max-Planck-Institut zur Erforschung multireligiöser und multiethnischer Gesellschaften. Der Sozialanthropologe beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Migration und gesellschaftlicher Vielfalt. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse des Instituts tragen dazu bei, weit verbreitete Mythen rund um das Thema Migration zu widerlegen. Ein Mythos ist die Vorstellung, Migration sei immer von Dauer. Tatsächlich kennzeichnen aber Rückwanderung und saisonale Wanderungsbewegungen die lokalen, regionalen und globalen Migrationen in Vergangenheit und Gegenwart. Ein weiterer Mythos ist der oft durch die Medien vermittelte Eindruck, Menschen würden heute vor allem versuchen, aus dem globalen Süden (Entwicklungs- und Schwellenländer) in den globalen Norden (Industrieländer), z. B. nach Europa oder in die USA zu gelangen. In Wirklichkeit macht dies nur einen geringen Teil der weltweiten Migrationsbewegungen aus. Häufiger als aus dem Süden in den Norden bewegen sich Menschen innerhalb des globalen Südens. Weltweit gibt es etwa 272 Millionen internationale Migranten (Stand: 2019). Doch ist ihr Anteil an der Weltbevölkerung sehr klein: Etwa jeder 30. Mensch ist Migrant.

Zimmer

Abb. A: Den Pullover an der Wand trug Fahed bei seiner Flucht.
© E. Völker / CC BY-NC-ND 4.0

Fahed: „Ich feiere gerne, trinke auch mal Alkohol. Die meisten meiner Mitschüler haben das nicht von mir erwartet. Die dachten, der kommt aus einem arabischen Land, trinkt nicht, geht nicht mit Frauen aus und isst kein Schweinefleisch. Jetzt wissen alle, dass das ein Klischee ist, das auf mich nicht zutrifft.“

Und noch ein Mythos: Verfolgung macht aus Menschen „Flüchtlinge“, Armut produziert „Wirtschaftsflüchtlinge“. „So einfach ist das nicht“, sagt Steven Vertovec. Traditionell ging man einerseits von Gründen aus, weshalb ein Mensch sein Land verlassen will (sog. Push-Faktoren), andererseits von Gründen, weshalb er ein bestimmtes Land als Ziel anstrebt (Pull-Faktoren). „Doch aus der Forschung wissen wir, dass Migration normalerweise nicht eine Frage klarer Push- und Pull-Faktoren ist. Es ist auch schwierig, eindeutig zwischen freiwilliger und erzwungener Migration zu unterscheiden“, sagt Steven Vertovec. „Stattdessen müssen wir verstehen, dass Migration immer mehrere Ursachen hat.“ Dazu gehören politische Ursachen, z.B. wenn es ein von Korruption und Gewalt durchsetzter Staat versäumt, für seine Bevölkerung zu sorgen; soziale Ursachen wie das Streben nach Bildung, Gesundheit und Wohlergehen; wirtschaftliche Ursachen wie der Ruin landwirtschaftlicher Betriebe wegen des Preisverfalls an den globalen Agrarmärkten; demografische Ursachen wie ein schärferer Wettbewerb um Ressourcen durch Bevölkerungswachstum und schließlich ökologische Ursachen wie Umweltzerstörungen oder Umweltkatastrophen. Alle diese Faktoren bedingen, beeinflussen und verstärken sich fortwährend gegenseitig.

Migration führt nur selten zur vollständigen Vertreibung von Gruppen (z. B. aufgrund von Kriegen oder Überschwemmungen), vielmehr ist Migration meist die Strategie eines einzelnen Haushalts, aus dem ein oder mehrere Mitglieder in die Ferne ziehen, um an Ressourcen zu gelangen, mit denen sie die Dagebliebenen unterstützen können. „Für Menschen auf dem Land könnte ein erster Schritt der Umzug in eine Stadt sein, die Migration in ein Nachbarland ist oft die nächste Option und erst danach folgt die Migration in einen anderen Teil der Welt“, sagt Steven Vertovec. In jedem Fall ist das Vorhandensein finanzieller Mittel eine zwingende Voraussetzung für Migration. Daher wandern in der Regel auch nicht die Ärmsten eines Landes aus – es sei denn, sie werden vertrieben.

Bei denjenigen, die ins Ausland gehen, bestimmen wiederum mehrere Faktoren, wohin, wie und unter welchen Bedingungen sie auswandern. Sog. „reguläre“ Wege wie z.B. Arbeitsvisa sind häufig an komplizierte Bedingungen geknüpft. Manchmal erleichtern Programme zur Familien-zusammenführung den Nachzug von Angehörigen. Insgesamt lässt sich aber beobachten, dass in den letzten Jahren restriktive Migrationspolitiken es Migranten aus dem globalen Süden immer schwerer machen, in den globalen Norden zu gelangen. Migration, die nicht innerhalb von Einwanderungsmaßnahmen und Programmen für Arbeitsmigration stattfindet, wird als „irregulär“ bezeichnet. Die fehlende Möglichkeit, auf regulärem Weg in das Zielland einzuwandern, führt dann sehr oft zur Ausbeutung der Migranten durch Schleuser. Für mittellose Migranten und sehr viele Geflüchtete gibt es kaum legale Wege der Migration.

Grafische Darstellung der Zuzüge von ausländischen Personen nach Deutschland im Jahr 2018 nach ausgewählten Staatsangehörigkeiten und Aufenthaltszwecken.

Abb. B: Zuzüge von ausländischen Personen nach Deutschland im Jahr 2018 nach ausgewählten Staatsangehörigkeiten und Aufenthaltszwecken.
© Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, Migrationsbericht 2018 / CC BY-NC-ND 4.0

Migranten sind heute weltweit eine deutlich vielfältigere Gruppe als noch vor 30 oder 40 Jahren. „Mehr Menschen aus einer größeren Anzahl von Herkunftsländern gehen in insgesamt mehr Zielländer als je zuvor“, sagt Steven Vertovec. Der Migrationsforscher hat den Begriff der Superdiversität geprägt. Er steht für die deutlich größere Diversität, die die Vielfalt der Migranten in der Vergangenheit an Komplexität übertrifft. Ein Beispiel: In den 1960er und 1970er Jahren waren es fast ausschließlich „Gastarbeiter“ vor allem aus der Türkei, aus Italien und dem ehemaligen Jugoslawien, die als Arbeitsmigranten nach Deutschland kamen. Sie hatten vieles gemeinsam: Sie waren weiß, männlich, 20-30 Jahre alt, meist mit niedriger Schulbildung, aus ländlichen Regionen und wollten in Deutschland Geld verdienen. Durch ihre Arbeit in den Fabriken stärkten sie die deutsche Wirtschaft. Heute dagegen unterscheiden sich die Menschen, die nach Deutschland kommen, sehr viel stärker voneinander – in Bezug auf ihre Staatsangehörigkeit, Zugehörigkeit zu einer ethnischen Gruppe und Religion, ihr Alter und Geschlecht, ihren Bildungsstand und Rechtsstatus (z. B. Bleiberecht, Arbeitserlaubnis, Staatsbürgerschaft) und ihren Aufenthaltszwecken (Abb. B). Gerade die Rechte, die Migranten gegeben oder vorenthalten werden, haben einen starken Einfluss darauf, welche Möglichkeiten sich ihnen eröffnen: Manche kommen im Rahmen der Familienzusammenführung, andere um zu studieren oder als ungelernte Arbeiter, als hochqualifizierte Fachkräfte oder als Asylsuchende, manche werden als „Flüchtlinge“ anerkannt. Damals wie heute ziehen Migranten meist in die großen Städte. Daher ist Superdiversität vor allem im urbanen Raum ausgeprägt.

Fahed: „Deutsch, syrisch, das sind Kategorien, mit denen ich wenig anfangen kann. Bin ich deutsch, wenn ich einen deutschen Pass habe oder perfekt Deutsch spreche? Ich weiß nicht, ob ich wirklich eine Nationalität brauche, um mich zu definieren. Ich bin einfach ein Mensch.“

 

Globale Migration und die drei großen Krisen

Die Zukunft der Gesellschaften in allen Teilen der Welt wird gerade durch mehrere zeitgleiche Krisen grundlegend umgestaltet: durch die Coronavirus-Pandemie, durch die daraus resultierende wirtschaftliche Rezession und durch den Klimawandel. „Die drei Krisen werden erhebliche Auswirkungen auf die globale Migration haben“, prognostiziert der Soziologe Steven Vertovec.
Covid-19-Krise
Ob Geschäftsreisende, Studierende, Touristen und nicht zuletzt Migranten – sie alle können seit Beginn der Coronavirus-Pandemie nicht mehr einfach reisen, wohin sie gerne möchten. Covid-19 beeinträchtigt die Bewegungsfreiheit aller Menschen und damit auch die globale Migration enorm: Geschlossene Grenzen und heruntergefahrene Volkswirtschaften haben Millionen Migranten mittellos zurückgelassen. Andere Migranten sind als unentbehrliche Arbeitskräfte in Kliniken und Pflegeheimen, in Lebensmittelfabriken und landwirtschaftlichen Betrieben unverhältnismäßig stark einer Ansteckung mit Covid-19 ausgesetzt. Zudem sind Migranten weltweit derzeit besonders häufig von Arbeitsplatzverlusten betroffen – ganz gleich, ob sie hoch- oder geringqualifiziert sind. Schätzungen zufolge ging die Zahl der Migranten, die sich dauerhaft in den reicheren Ländern der OECD (Organisation für Zusammenarbeit und Entwicklung) niederließen, in der ersten Jahreshälfte 2020 um 46% gegen-über 2019 zurück.
Wirtschaftskrise
Der Internationale Währungsfonds, die Weltbank und die EU prognostizieren als Folge der Pandemie den schlimmsten Konjunktureinbruch seit der Weltwirtschaftskrise 1929. Die Talfahrt hat bereits begonnen: Die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen sinkt, Lieferketten sind unterbrochen, viele Unternehmen gehen in die Insolvenz. All dies führt zu einem massiven Anstieg der Arbeitslosigkeit. Die Wirtschaftskrise macht sich auch im globalen Süden bemerkbar: Denn viele Migranten, die im Ausland arbeiten, überweisen Geld in ihre Herkunftsländer. Vor dem Ausbruch von Covid-19 beliefen sich die weltweiten Geldtransfers von Migranten in ihre Heimatländer auf über 554 Milliarden US-Dollar; das ist dreimal so viel wie die vom globalen Norden geleistete Entwicklungshilfe. Diese Rücküberweisungen sind aktuell bereits um 20 % gesunken, und sie werden weiter zurückgehen. Sie sind aber für viele Länder und unzählige Haushalte überlebenswichtig. Durch ihr Ausbleiben werden viele Menschen in extreme Armut fallen.
Klimakrise
Weitaus schlimmere und drastischere Auswirkungen als die Pandemie und die jüngste Wirtschaftskrise wird jedoch die Klimakrise auf die globale Migration haben. Der Weltklimarat geht davon aus, dass die globale Erwärmung bis 2050 mindestens 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau liegen wird. Erwartet werden sowohl „schnelle“ Veränderungen – wie extreme Wetterereignisse und Überschwemmungen – als auch „langsame“ durch anhaltende Dürren, den Anstieg des Meeresspiegels und die Verknappung von Nahrungsmitteln und sauberem Wasser. Diese Entwicklungen zwingen immer mehr Menschen im globalen Süden dazu, ihre Heimat zu verlassen. Dennoch betrifft nur ein geringer Teil des Migrationsgeschehens den globalen Norden, der einen Anteil an den Ursachen der Klimakrise zu verantworten hat. Die Schätzungen, wie viele „Klimamigranten“ es geben wird, gehen stark auseinander: Die Internationale Organisation für Migration prognostiziert, dass 200 Millionen bis eine Milliarde Menschen ihre Heimat bis zum Jahr 2050 wegen der Klimakrise verlassen.

 

Q & A zum Forschungsfeld Superdiversität – Fragen an Steven Vertovec

Wie lautet Ihre Forschungsfrage?
Superdiversität, d. h. die zunehmende Diversifizierung unter den Migranten, wie auch deren Ursachen besser zu verstehen, steht im Mittelpunkt unseres Interesses. Eine große Rolle spielen hier Migrationskanäle, also z. B. Programme von Staaten zur Anwerbung von IT-Fachleuten oder von Saisonkräften in der Landwirtschaft, aber auch Hürden für die Einreise von Asylsuchenden. Diese Kanäle bestimmen den jeweiligen Rechtsstatus, der einen großen Einfluss darauf hat, wie Migranten leben. Uns interessiert aber auch, wie die Öffentlichkeit die Migranten und ihre zunehmende Diversität wahrnimmt und wie sie damit umgeht. Hier spielen die sozialen Medien eine große Rolle, weil durch sie auch Halbwahrheiten oder Klischees verbreitet werden.

Welche Methoden wenden Sie an?
Wir arbeiten mit vorhandenen Datensätzen, z. B. mit globalen Daten von der UNO oder der Weltbank oder nationalen Daten von Regierungen klassischer Einwanderungsländer wie Australien. Diese nutzen wir für interaktive Visualisierungen, z. B. zur Superdiversität in Sydney (Abb. C). Wir führen aber auch selbst groß angelegte Umfragen durch, etwa wie Menschen die Diversität in ihrem Stadtteil erleben. Außerdem machen wir qualitative Studien, bei denen Forscherinnen und Forscher für eine bestimmte Zeit z. B. für eine Stadtverwaltung tätig sind und dabei untersuchen, wie sie das Thema Vielfalt in ihrer Personalplanung umsetzt.

Welchen Zweck verfolgen Sie mit Ihrer Forschung?
Wir möchten besser verstehen, wie unterschiedlich die Bedingungen sind, die Migranten im jeweiligen Zielland vorfinden. Nur wenn man die komplexen Strukturen durchschaut, kann man auch Strategien für die Integration entwickeln, die hilfreich und nicht diskriminierend sind. Es geht darum, Lösungen zu suchen, die den einzelnen Menschen in ihrer Vielfalt gerecht werden, statt grob gestrickte Maßnahmen anzuwenden, die für alle passen sollen.

Auf welche Herausforderungen stoßen die Forscher?
Wenn man Migranten im Rahmen einer Studie interviewt, ist nicht immer klar, welchen Rechtsstatus sie haben. Vor allem die Forschung zu irregulären Migranten, die keine Papiere und somit auch keine Aufenthaltsgenehmigung haben, ist eine große Herausforderung. Über sie gibt es kaum Statistiken, sie sind sozusagen unsichtbar. Da gibt es also kaum verlässliche Daten.

Womit beschäftigen Sie sich in Zukunft?
Die drängendste Zukunftsfrage ist ganz klar die Klimakrise und wie sie die globale Migration verändert. Wer macht sich auf den Weg, unter welchen Bedingungen, und wie schaffen es Migranten weiterhin, ihre Herkunftsländer zu unterstützen? Denn die Geldtransfers der Migranten in ihre Ursprungsländer sind ein zentraler Aspekt der Migration. Sie haben eine enorme Bedeutung für die Wirtschaft der Länder des globalen Südens. Doch all dies verändert sich gerade sehr stark. Wir rechnen mit neuen, größeren Ungleichheiten für Migranten in aller Welt.

Zusammenhang zwischen Diversität und sozialen und wirtschaftlichen Chancen am Beispiel von Sydney, Grafik

Abb. C: Die Grafiken visualisieren den Zusammenhang zwischen Diversität und sozialen und wirtschaftlichen Chancen am Beispiel von Sydney. Hier der Einfluss von Alter, Geschlecht und Einwanderungszeitpunkt im Vergleich. Der Mittelstrich zeigt jeweils den Durchschnittswert für die gesamte erwerbstätige Bevölkerung von Sydney. Diese Grafiken sind interaktiv. Gehen Sie auf die Website https://superdiv. mmg.mpg.de und wählen Sie die Indikatoren selbst aus!
© Quelle: https://superdiv.mmg.mpg.de

Was ist eigentlich gemeint mit…?
Für viele Begriffe gibt es keine einheitliche Definition. Das ist wichtig zu wissen, weil die Begriffe immer wieder auch populistisch benutzt werden, um Menschen auszugrenzen. Eine Zuordnung zu eindeutigen Kategorien ist schwierig, weil das Thema Migration sehr komplex ist. Hier sind beispielhaft einige Definitionen angeführt, die von Organisationen wie dem UNHCR verwendet werden:

Migrant: (Oberbegriff; nicht im Völkerrecht definiert) Person, die aus unterschiedlichen Gründen vorläufig oder dauerhaft von ihrem ursprünglichen Wohnort wegzieht, sei es innerhalb eines Landes oder in ein anderes Land. Darunter fallen z. B. Arbeitsmigranten, Migranten ohne Papiere, aber auch internationale Studierende. (Quelle: IOM)
Flüchtling: Person, die sich außerhalb des Landes befindet, dessen Staatsangehörigkeit sie besitzt oder in dem sie ihren ständigen Wohnsitz hat, und die z.B. wegen ihrer Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder wegen ihrer politischen Überzeugung eine wohlbegründete Furcht vor Verfolgung hat und den Schutz dieses Landes nicht in Anspruch nehmen kann oder wegen dieser Furcht vor Verfolgung nicht dorthin zurückkehren kann. (Quelle: verändert nach UNHCR)
Das Statistische Bundesamt verwendet auch den weiter gefassten Begriff „Schutzsuchende“ für Ausländer, die sich aus humanitären Gründen in Deutschland aufhalten.
Migrationshintergrund: Eine Person hat dann einen Migrationshintergrund, wenn sie selbst oder mindestens ein Elternteil nicht mit deutscher Staatsangehörigkeit geboren ist. Die Definition umfasst: 1. zugewanderte und nicht zugewanderte Ausländer; 2. zugewanderte und nicht zugewanderte Eingebürgerte; 3. (Spät-) Aussiedler; 4. mit deutscher Staatsangehörigkeit geborene Nachkommen der drei zuvor genannten Gruppen. (Quelle: Statistisches Bundesamt)

 

 

Abbildungshinweise:
Titelbild:  © Good Studio / Adobe Stock
Abb. A: Kapuzenpullover © E. Völker / CC BY-NC-ND 4.0
Abb. B: Gründe für Migration © Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, Migrationsbericht 2018 / CC BY-NC-ND 4.0
Abb. C: Unterschiedliche Chancen © Quelle: https://superdiv.mmg.mpg.de

Der Text wird unter CC BY-NC-SA 4.0 veröffentlicht.

GEOMAX Ausgabe 20, Winter 2020; Autorin: Eva Völker; Redaktion: Tanja Fendt