Industrieller Fisch- und Walfang haben die großen Tiere des Meeres dezimiert
Abb. 1: Das Meer gerät aus dem Gleichgewicht
Bevor der Mensch Fischerei und Walfang industriell betrieb, war das Leben in den Ozeanen in Balance: Jede Gewichtsklasse von Lebewesen brachte in etwa die gleiche Biomasse auf die Waage – eine Milliarde Tonnen. Der Grund: Von den kleineren, leichteren Organismen gibt es entsprechend mehr Individuen. So wogen zu Beginn der industriellen Ausbeutung der Meere im Jahr 1850 zum Beispiel alle Fische der Ozeane, die ein Gewicht zwischen 10 und 100 Kilogramm haben, zusammen genauso viel wie das Meeresplankton zwischen 10 und 100 millionstel Gramm. Heute besteht dieses Gleichgewicht nicht mehr.
Abb. 2: Die Meere werden immer leerer
Die Masse der kommerziell verwertbaren Fische (> 10 Gramm, 0–200 Meter Tiefe) ist seit 1850 um 66 Prozent gesunken. 1996 erreichte die Fischerei ihren Höhepunkt: 130 Millionen Tonnen Fisch wurden damals aus dem Meer geholt. Seitdem gehen die Fangmengen trotz immer höheren Aufwands in der Fischerei kontinuierlich zurück.
Abb. 3: Die Wale verschwinden
1850 lebten 340 000 Blauwale in den Ozeanen, heute gibt es noch 10 000 dieser Tiere. Das ist ein Rückgang von 97 Prozent.
Die Grafiken sind Ausschnitte aus der Infografik des Magazins Max-Planck-Forschung 04/2021
Alle Grafiken: © MPG / GCO
Weitere Hintergrundinformationen (mpg.de):
Verteilung der Biomasse von Meereslebewesen